Von Schleusen, Portwein und anderen Flussabenteuern

Mein Mann Thies und ich haben das Glück, hauptberuflich als Reiseblogger arbeiten zu können. Im letzten Jahr ist unser Blog uberding zehn Jahre alt geworden und inzwischen habe ich aufgehört, die Länder, die wir in dieser Zeit sehen konnten, zu zählen. Was uns verbindet, ist der Drang zum Abenteuer, zum Neues-Sehen, zum Entdecken!

Mit Kind auf dem Douro

Und inzwischen sind wir zu dritt „im Boot“: Unser zweijähriger Sohn Neon ist – so scheint es bisher – ebenfalls mit großer Reise-Lust zur Welt gekommen und ist im letzten Jahr mit uns gleich einmal rund um die Welt gereist. Hand in Hand mit Mama und Papa und jeder Menge Neugierde für diese bunte Erde! Dieses Jahr durften wir eine kleine Kabine mit nur 13 qm unser gemütliches Zuhause nennen. Auf der A-ROSA ALVA haben wir zusammen das Douro-Tal entdeckt.

Jeden Tag wo anders sein – und doch schlafen wir im gleichen Bett!

Ich wache gegen sieben Uhr auf. Unser kleiner Sohn schlummert dank der Stunde Zeitverschiebung in Portugal noch seelig vor sich hin. Es ruckelt leicht und es ist stockfinster in unserer Kabine. Es ist also wieder soweit: Die A-ROSA ALVA hat in den morgendlichen Stunden Kurs auf die nächste Anlegestelle auf dem Douro genommen und aktuell befindet sich das Schiff in einer der Schleusen. Ich schlüpfe in meine Klamotten und mache mich auf den Weg hoch aufs Deck. Ich bin nicht der einzige Beobachter dieses einmaligen Schauspiels, denn trotz der zahlreichen Schleusen auf unserer Douro-Reise können wir uns an diesem spannenden Vorgang nicht satt sehen: Von der Mündung bis zur Grenzregion bei Vega Terrón ist der Douro auf 210 Flusskilometern durch fünf Schleusen befahrbar. In zentimetergenauer Arbeit schleust uns der A-ROSA ALVA Kapitän sicher und routiniert auf die nächste Etappe des Douros. Die Schleuse „Carrapatelo“ beeindruckt mit einer Fallhöhe von über 30 Meter am meisten und lässt uns Gäste einfach nur ungläubig staunen.

Ein Tag in Pinhão

Bepackt mit zwei Tassen dampfendem Kaffee, den gibt es hier nämlich 24 Stunden in Selbstbedienung, kehre ich zurück in unsere Kabine 318. Der nächste Tag mit Landgang in Pinhão steht auf dem Programm. Wir erkunden die malerische Gegend zu Fuß bevor wir uns Abends in den Reisebus setzen. Umgeben von der untergehenden Sonne und den weitläufigen Weinbergen erreichen wir ein traditionelles Weingut im berühmten Portwein-Anbaugebiet. Wir verkosten den süßen Portwein, der im Douro-Tal seinen Ursprung hat. Während wir über Jahrgänge und Geschmack fachsimpeln, nutzt Neon die Zeit, um sich zwischen den Reben zu verstecken, die Trauben bewundernd genießt er seine Auszeit in der Natur.

Während der Fahrt zurück nach Porto genießen wir es auch, mal nicht von Bord zu gehen und relaxen stattdessen einfach auf dem Sonnendeck. Wir planschen im Pool, genießen einen A-ROSA Spritz mit leckerem Rosen-Sirup und lauschen dem sanft glucksenden Wasser.

Kulinarik

Auch vom kulinarischen Angebot auf der A-ROSA ALVA waren wir positiv überrascht: Als echte Foodies wissen wir es zu schätzen, wenn lokale Leckereien wie „Pastel de Nata“ täglich frisch zubereitet werden. Dass alles im Preis mitinbegriffen ist, nimmt uns zusätzlich Stress ab – so können wir hemmungslos schlemmen, ohne uns Gedanken zu machen.

Die Magie von Porto

Da die Reise sowohl in Porto beginnt, als auch endet, haben wir hier besonders intensiv Zeit verbracht – und wollen euch die Stadt ans Herz legen. Anders als das bekanntere Lissabon ist Porto etwas regenreicher, was der Stadt an Magie allerdings nichts abtut und das sagen wir aus eigener Erfahrung, denn wir erlebten sie sowohl im Regen als auch im Sonnenschein. Die Nähe zum Wasser ist in Porto, wie auch auf unserer A-ROSA ALVA, allgegenwärtig.
Von unserer Anlegestelle in „Porto Villa Nova de Gaia“ aus starten wir mit der Gondel zur berühmten Bogenbrücke „Ponte Dom Luís I“. Möwen ziehen über unseren Köpfen vorbei, als wir mit weichen Knien die gigantische Brücke bis ins Herz Portos überqueren. Von oben sehen wir bunte Boote und die typischen Portweinlager. Die Brücke misst über 380 Meter Länge und etwa 60 Meter Höhe – also perfekt für alle Schwindelfreie, die einen grandiosen Ausblick genießen möchten.
In Porto angekommen machen wir Stopp beim wunderschönen Bahnhof São Bento, in dem früher übrigens ein Kloster war! Immer wieder begegnen uns die blauen, wunderschönen Bilder, die „Azulejos“ genannt werden. Auch an der Seitenfassade der „Igreja dos Carmelitas Descalços“ entdecken wir die schönen Bilder wieder. Die Kirche im Barock-Stil ist auf jeden Fall ein Must-Do.

Eine Art des Reisens mit vielen Vorteilen!

Das Schöne an unserer Reise durch Porto: Wir verbringen den ganzen Tag zu Fuß in dieser quirligen Metropole und kommen in unserem gewohnten Bett an, ganz ohne die Koffer neu auspacken zu müssen! Ein großer Vorteil gegenüber anderer Trips, die wir u.a. via Auto und vielen Stopps in diversen Hotels verbracht haben.

Alles können – nichts müssen – und das jeden Tag an einem anderen Ort. Das ist genau unsere Art des Reisens! Eines ist sicher, als wir nach sieben Tagen wieder langfristig Festland unter den Füßen haben: Das wird nicht unsere letzte Flusskreuzfahrt geblieben sein!