Castelo Rodrigo: eines der ältesten Dörfer Portugals!

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Urlaub, wie er idyllischer kaum sein könnte: Heute starten wir unseren Tag in Barca d’Alva. Vom Parkplatz unseres Mietwagens aus blicken wir ganz neidisch hinunter zum Schiffsanleger: wenn hier doch nur schon unser A-ROSA Schiff wäre! Naja, nur noch wenige Monate warten, dann ist es endlich soweit. Wir zählen schon die Tage und stellen uns vor, wie schön es wäre, jetzt auf dem Sonnendeck entspannt zu frühstücken, mit Blick auf den Douro und die Berge zu unserer Linken und Rechten.

Willkommen in Barca d’Alva!

Tatsächlich könnte ich mir kaum einen entspannteren Ort vorstellen um meinen morgendlichen Kaffee zu genießen. Barca d’Alva ist ein beschauliches kleines Örtchen, das rund um den Schiffsanleger nur ein paar Seitenstraßen zu bieten hat. Hier befinden sich außer ein den typisch südländischen Häuschen aber auch nicht gerade viele Attraktionen, die Besucher anlocken würden. Somit haben wir den ganzen Ort um diese Uhrzeit fast für uns allein. Die Ruhe hier ist wirklich wunderschön. Wir lassen diese Stimmung kurz auf uns wirken, bevor wir mit der Planung unseres heutigen Ausflugs beginnen. 

 

Hafenstimmung in Barca d’Alva

Ein Ausflug nach Castelo Rodrigo

Dieser Ausflug soll uns weit in die Vergangenheit führen. Wir wollen in der Zeit zurückreisen und dabei spannendes über die Geschichte des Landes erfahren. In Portugal gibt es insgesamt 12 sogenannte Aldeias Históricas, übersetzt „historisch bedeutsame Dörfer“. Sie stammen allesamt aus dem Mittelalter und wurden bis heute in ihrer Form soweit es geht bewahrt. Sie werden auch als die noch am besten erhaltensten Dörfer des ganzen Landes betrachtet. Castelo Rodrigo ist eines dieser Dörfer und gerade mal eine halbe Stunde von unserem Anleger in Barca d’Alva entfernt. Eine alte Burgruine, welche einst von den Römern erbaut wurde, soll uns hier von der Geschichte Portugals berichten. Und die ist in diesem Fall ganz besonders spannend: In den vergangenen Jahrhunderten lebten hier mehrere Weltreligionen komplett friedlich zusammen. Juden, Muslime und Christen nannten diese Burg ihr gemeinsames Zuhause. Eine inspirierende Geschichte, die richtig Lust macht, noch mehr über diesen Ort zu erfahren.

Wir verlassen Barca d’Alva: Ein letzter Blick auf unseren idyllischen Anleger

Von steilen Serpentinen und atemberaubenden Aussichten

Die Ausflugsplanung ist abgeschlossen und wir machen uns auf den Weg durch das Douro-Tal. Schmale Straßen schlängeln sich hier durch die Landschaft, bahnen sich ihren Weg dort, wo die Natur es eben gerade zulässt. Bei den vielen Serpentinen hat unser Kleinwagen ganz schön Mühe den Berg zu erklimmen. Und auch wir haben Mühe – allerdings damit, uns auf die Straße zu konzentrieren. Zu schön ist das Panorama, welches sich links und rechts von uns erstreckt. Die Steilhänge sind hier teilweise wild bewachsen, teilweise aber auch ganz akkurat mit perfekt gestutzten Weinreben bepflanzt. Es ist diese Abwechslung, die den Blick nach draußen so interessant macht. Zwischendurch erhaschen wir auch immer wieder einen Blick auf den Douro, welcher sich weit unten im Tal durch die Weinberge windet. So brauchen wir für den Weg zu unserem heutigen Ausflugsziel tatsächlich das Doppelte an Zeit, weil wir immer wieder an Aussichtspunkten anhalten. Einer scheint dabei schöner als der nächste und wir genießen einfach das Panorama, welches sich von hier oben aus bietet.

Der Douro, die Steilhänge und unendliche Freiheit!

Castelo Rodrigo – ein geschichtsträchtiger Ort

Als wir uns Castelo Rodrigo nähern ist die alte Burgruine schon von Weitem zu sehen. Sie thront hoch oben auf einem Berg, die kleinen Gassen und Häuschen in ihrem Schutz. Heute leben gerade einmal etwas mehr als 500 Einwohner in dem Ort, welcher tatsächlich schon seit 500 vor Christus bewohnt ist. Eine lange Zeitspanne, von damals bis heute. Eine Zeit, in der das Dorf eine bewegte Geschichte durchlebt hat. Zahlreiche Eroberungen und Schlachten mussten überstanden werden, die Burg diente dabei besonders in Hinblick auf die benachbarte spanische Grenze als bedeutsamer strategischer Verteidigungsposten. An dieser Stelle spare ich mir das Aufzählen der vielen Jahreszahlen und der Namen der Herrscher und Krieger. Immerhin soll eure Neugier auch noch etwas erhalten bleiben. So viele spannende Geschichten gibt es hier zu entdecken, dass scheinbar jeder Stein seine ganz eigene zu erzählen hat. Ein Besuch dieses Ortes lohnt sich aber allein schon wegen der Ausblicke, die sich von hier oben aus ergeben!

Ein Blick aus dem Tal auf die Burgruine Castelo Rodrigo

Inmitten der alten Ruine

Bummeln durch mittelalterliche Gassen

Natürlich darf an einem solchen Tag ein Besuch der Burgruine Castelo Rodrigos auf keinen Fall fehlen. Doch hier oben gibt es noch weit mehr zu entdecken, als die bloße Ruine. Ein Bummel durch die schmalen Gassen führt uns vorbei an kleinen Cafés und einigen Geschäften. Angeboten werden verschiedene Souvenirs, aber auch typisch portugiesische Produkte, wie beispielsweise Taschen und Schmuck aus Kork. Wusstet ihr, dass Portugal Heimat der Korkeiche ist? Die Eichen haben eine besonders dicke Korkschicht und können insgesamt bis zu 200 Kilo Kork pro Baum hervorbringen. Dieser Kork wird dann hier in Portugal abgebaut und zu den verschiedensten Produkten weiter verarbeitet. Perfekt also für alle, die noch auf der Suche nach einem kleinen Andenken an ihren Urlaub sind.

Wir schlendern weiter über das Kopfsteinpflaster und bewundern die süßen Cafés mit ihren tollen Aussichten über das Tal. Wer mag genießt hier einen Kaffee auf einer der Aussichtsterrassen oder gönnt sich ein gutes Schlückchen Portwein. Wein am Vormittag? Portugal ist ein Land der Genießer und außerdem haben wir Urlaub – da ist das schon mal erlaubt 🙂

Die schmalen Wege von Castelo Rodrigo

Nach zwei Stunden verabschieden wir uns wieder von diesem historischen Ort. Ein letztes Mal lassen wir unseren Blick über die alte Ruine gleiten, welche früher Menschen verschiedenster Konfessionen und Glaubensrichtungen beherbergt hat. Heute ein friedliches Bild, welches gleichzeitig an eine aufgeregte Geschichte erinnert. Eine Geschichte, an die wir heute Abend noch oft zurückdenken werden, während wir bei Sonnenuntergang auf den Douro blicken und schon die nächsten Abenteuer planen, die wir auf unserer Reise durch Portugal erleben werden.

Das idyllische Zentrum von Castelo Rodrigo

Ihr habt Lust bekommen auf eine A-ROSA Flusskreuzfahrt auf dem Douro? Dann schaut euch doch sehr gerne noch ein wenig hier auf dem BLOG um, vielleicht findet ihr ja Inspiration für eure nächste „Schöne Zeit“ 🙂

Im folgenden Artikel werde ich euch dann übrigens nach Spanien entführen! Was, ein Ausflug nach Spanien, obwohl die Reise doch eigentlich durch Portugal geht? Wie das funktioniert und was ihr dabei alles entdecken könnt, erkläre ich euch beim nächsten Mal.

Eure River Cruise Bloggerin

2 Kommentare
  1. Frisch, Christa says:

    Gibt es in barca d’Alva Taxen, so dass man nach castelo rodrigo vom flusskreuzfahrtamleger kommen kann.

    Antworten

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